Gründung
An einem regnerischen Abend, man schrieb den 2. August 1967, versammelten sich einige Idealisten, um die Gründung eines Jodelklubs in Rothenburg zu besprechen. Die begeisterten Anwesenden ernannten Josef Häfliger gleich an diesem Abend zum Präsidenten und als Organisator für die weiteren Sitzungen. Bereits zwei Wochen später fand die erste offizielle Versammlung mit 17 Jodlerfreunden statt und die am selben Abend gemachten Stimmproben tönten ermutigend. Da die Kasse noch leer war, wurde pro Probe ein Mitgliederbeitrag von einem Franken festgelegt.
An der Vollversammlung vom 31. August 1967 wurden die Statuten genehmigt und der JodeIklub auf den Namen «Burgfründe» getauft.
Am 22. November 1967 fand die Gründungsversammlung statt. Dabei wurde dem ersten Vorstand, bestehend aus Präsident Josef Häfliger, Vizepräsident Baschi Schwander, Aktuar Karl Müller, Kassier Josef Stadelmann und Materialverwalter Josef Bucher, die Verantwortung für die Führung des Vereins übertragen. Die Suche nach einem Dirigenten war jedoch nicht ganz einfach. Walter Ulmi lehnte trotz anfänglicher Zusage die Leitung ab. Lehrer Josef Erni aus Wolhusen sprang ein und dirigierte vorübergehend den Klub. Ab 1968 leitete die Proben Hansruedi Hermann.
Schon im ersten Jahr nach der Gründung bereiteten die Burgfründe ihr erstes Konzert vor, beschafften die erste Tracht und lancierten verschiedene Anlässe wie zum Beispiel das Preisjassen und später auch den „Buureball“.
Nach der Aufnahme in den Zentralschweizerischen Jodlerverband 1970 durften die Jodler 1971 von ihrem ersten Jodlerfest die Note „sehr gut“ mit nach Hause nehmen.
In den ersten Jahren gaben verschiedene Themen Anlass zu Diskussionen:
Da waren zum Beispiel die Gespräche mit den Wirten in Rothenburg. Gerne wollten die Burgfründe an den Konzertabenden den Restaurationsbetrieb selber führen. Doch die Gesetze von damals verlangten, dass ein Wirt dafür sein Patent geben musste. Diese wollten das nicht und fanden die Konzerte aus ihrer Sicht zu unrentabel.
Auch das Probelokal war über mehrere Jahre Thema. 1970 wechselte der Klub vom „Gotthardloch“ (Restaurant Ochsen) ins Pfadilokal, da dort mehr Platz war. Miete musste man keine bezahlen; jedoch wurde das Öl für die Heizung verrechnet. 1974 konnte ins Schulhaus Konstanz umgezogen werden. Lange mussten die Vereine von Rothenburg warten, bis sich die Raumsituation mit dem Bau des Schulhauses Gerbematt verbesserte.
Bestimmt gaben auch die Briefwechsel und Erlebnisse von Ehrenmitglied Jacky Amrein zu reden. Er reiste damals für längere Zeit nach Südafrika und hielt via Flugpost Kontakt mit den Burgfründe.
In einem Protokoll von 1974 findet man zudem noch folgenden Eintrag: „Weiter ging es mit dem Problem, ob nur Frauen und Verlobte, oder auch Freundinnen zur GV zugelassen werden sollten. Mit 17 Stimmen entschied man sich für alle Kategorien.“
In den 1970er und 80er Jahren besuchten die Burgfründe regelmässig
Jodlerfeste mit guten und sehr guten Resultaten, obwohl die Auswahl der Jodler immer für Unruhe in der Gruppe sorgte. Weiter wurde in einem Protokoll vermerkt: „Den Perfektionismus wolle man ja gar nicht erreichen. Viel mehr bringe doch letztlich die Kameradschaft und die Freude am Gesang, wobei diese wertvollen Eigenschaften in keinem Festbericht herauszulesen seien.“
Der Jodlerklub trat bei verschiedenen Schwingfesten, Geburtstagen,
Einweihungen (z.B. Sportplatz Chärnsmatt), bei Festen (z.B. 600 Jahr Feier Stadt Luzern und Amt Hochdorf, 100 Jahre Feldmusik Rothenburg) und in Gottesdiensten auf. Auch pflegten sie eine spannende Freundschaft mit Lauterbach (Deutschland).
Ein historisches Jahr war 1984. Mit Rita Brunner erhielten die Burgfründe die erste Jodlerin in ihren Reihen. Weiter war und ist
das Fläckefest alle zwei Jahre für alle (Heimweh-)Rothenburger/Innen
ein wichtiger Termin. Seit 1986 haben die Burgfründe jeweils ein eigenes Beizli.
Über all die Jahre hatten die Trachten arg gelitten. Deshalb beschafften die Burgfründe zum 25-jährigen Bestehen neue Trachten und weihten diese im Herbst 1992 ein. Im gleichen Jahr erschien auch der zweite Tonträger.
Auch in den letzten 25 Jahren durfte der Jodelklub Rothenburg viele unvergessliche Auftritte und Feste erleben. Es hat sich aber auch einiges verändert. So gaben sie das Preisjassen und den Buureball in den 90er Jahren auf. Immer noch feste Bestandteile im Jahresprogramm sind die Auftritte am Alpgottesdienst Chätterich, das Fläckefest, die Jodlerfeste sowie die Gestaltung des Erntedankes. Übrigens, am Erntedank 2019 sangen die Burgfründe zum 39. Mal. Gleichzeitig wurden die neuen Trachten geweiht.
Die heutige Dirigentin Trudy Strebel-Planzer übernahm den Klub im August 2005 und hatte am Sonntag 21. August anlässlich der Kilbi auf der Ricketschwändi am Pilatus ihren ersten Auftritt mit dem Verein. Es hat den ganzen Nachmittag nur „geschifft“ und einige machten sich langsam Gedanken, ob wohl alle gut ins Tal kämen. Es war der Tag vor dem Jahrhunderthochwasser 2005. Am Montag darauf konnten nicht alle zur Probe kommen, weil es anderes zu tun gab als jodeln. Doch trotz diesem „nassen Start“ mit den Burgfründe leitet Trudy uns seither mit unermüdlicher Energie, Freude und Erfolg